Bericht: Seminar zum Föderalsystem der BRD, 05.-07.04.2013 in Ansbach

Ziel des Seminars
Ziel des Seminars Das Föderalsystem der BRD in der Bildungs- und Hochschulpolitik war es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Aufbau des Bildungsföderalismus in der Bundesrepublik Deutschland mit seinen Vor- und Nachteilen näher zu bringen. Dabei sollte zunächst historisch der Ursprung des Förderalsystems beleuchtet werden, um dann auf die momentane Situation der Bildungs- und Hochschulpolitik einzuegehen. Abschließend sollten die Studierenden eine studentische Perspektive auf die Förderalismusreform entwickeln. Ein Schwerpunkt sollte dabei die Hochschulpolitik sein, um Handlungsmöglichkeiten im universitären Kontext aufzuzeigen.
Das Seminar hatte somit überwiegend zum Ziel, Wissen über die komplexe förderale Struktur der Bundesrepublik zu vermitteln und die Auswirkungen auf Hochschulbildung zu diskutieren.

Verlauf des Seminars
Das Seminar fand vom 5. bis 7. April 2013 in Ansbach statt. Am Anreisetag gab es zunächst eine kurze Kennenlern-Runde, in der die Erwartungen der Teilnehmer*innen abgefragt wurden und das Programm des Wochenendes vorgestellt wurde. Das Einstiegsreferat hielt Amelie Joanni. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen erarbeitete sie die historischen Ursprünge und die Entwicklung des Förderalsystems der Bundesrepublik. Schwerpunkt war vor allem die Nachkriegszeit. Durch partizipative Methoden gelang es Amelie Joanni, die Thematik spannend aufzuarbeiten. Den Abend nutzten die Teilnehmer*innen, um sich gegenseitig kennen zu lernen und auszutauschen.

Der zweite Seminartag begann mit einem Vortrag über die heutige föderale Struktur Deutschlands. Dabei wurden insbesondere die neueren Reformen und ihre Folgen für die Universitäten in den Mittelpunkt gestellt. Amelie Joanni schloss damit an ihren vorhergehenden Workshop an. Zum Ende der Einheit, fasste sie die großen Entwicklungslinien nochmal zusammen. Nach der Mittagspause stand ein zweiter Vortrag auf der Tagesordnung. Unter dem Titel Unterschiede und Rahmenbedingungen in der Bildungs- und Hochschulpolitik arbeitete Wolfram Barfuß gemeinsam mit den Teilnehmer*innen die Unterschieden in den 16 Bundesländern systematisch heraus. Auf (verfassungs-) rechtliche Grundlagen wie das Kooperationsverbot oder die horizontale Finanzverteilung durch den Länderfinanzausgleich wurde in den 120 Minuten besonders eingegangen.

Nach einer kurzen Kaffeepause wurde das Seminarprogramm mit einem Workshop unter dem Titel Auswirkungen des Bildungsföderalismus am Beispiel von Hochschulsteuerungsstrukturen unter der Leitung von Wolfram Barfuß fortgesetzt. Der Referent setzte den Schwerpunkt seines Vortrages auf die Veränderungen in Hochschulleitungsstrukturen im wettbewerblichen Bildungsföderalismus. Hierbei wurden vor allem die Folgen der Bologna-Reform und die Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern herausgearbeitet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatten danach die Möglichkeit mit dem Referenten die angesprochenen Themen zu diskutieren.

Der Seminarabend wurde nach dem Abendessen mit einem zweistündigen Plenum unter der Leitung von Jacqueline Klimesch abgeschlossen. In der geleiteten Diskussion wurde durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmern insbesondere die Frage aufgeworfen, welche politischen Folgen für die Gestaltungshoheit der Politik durch die Länder eine zentralisierte Bildungspolitik hätte. Die Teilnehmer*innen diskutierten engagiert darüber, ob dies wünschenswert wäre oder nicht und in welchen Bereichen dadurch eventuell Verbesserungen für die Hochschulbildung erreicht werden können. Nach dem Plenum wurde in das kulturelle Abendprogramm übergegangen. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde ein Filmabend angeboten.

Der dritte Seminartag diente der Zusammenfassung der Seminarergebnisse. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmern rekapitulierten in Kleingruppen die Debatten der letzten beiden Seminartage und stellten im Anschluss ihre Zusammenfassungen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor. Wichtigstes Thema – kleingruppenübergreifend – war die kritische Hinterfragung des Wettbewerbsgedanken im Bildungsföderalismus. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmern sprachen sich in Bezug auf neue Föderalismusreformen mehrheitlich für mehr Kooperation zwischen den Ländern und auf Bund-Länder-Ebene in der Bildungs- und Hochschulpolitik aus. Angeleitet wurde diese Einheit von Philipp Bläß.

Ergebnisse des Seminars
Das Ziel des Seminars, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Überblick über die historischen und rechtlichen Grundlagen des föderalen Bildungssystems zu geben und sie anzuregen über eine Weiterentwicklung zu debattieren, wurde erreicht. Den Teilnehmer*innen gelang es, sich in diesem komplexen Thema zu orientieren und eigene Positionen zu entwickeln. Besonders gut wurde die Plenumsdiskussion am Samstagabend angenommen.
In der Feedbackrunde am Ende des Seminars bewerteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Seminar fast ausschließlich als sehr gut. Insbesondere der Themenaspekt einer „Föderalismusreform III“ fand großen Anklang. Der Wunsch nach einer weiteren Beschäftigung mit dem Thema wurde wiederholt geäußert.

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